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Ermittlungen im Mannheimer „Haus am Park

Ermittlungen im Mannheimer „Haus am Park“:
„Staatsanwaltschaft Mannheim stellt Ermittlungen ein“

Betreiber des „Haus am Park“ vom Tatverdacht freigesprochen und vollständig entlastet / ausführliche und intensive Ermittlungen der Staatsanwaltschaft beendet / Vorwürfe des Rechtsamts der Stadt Mannheim vollinhaltlich zurückgewiesen

Mössingen/Tübingen: Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat die Ermittlungen gegen leitende Mitarbeiter des Mannheimer Pflegeheims „Haus am Park“ eingestellt und das Unternehmen, die Mössinger BeneVit Gruppe, vollständig entlastet. Den Ermittlungen war eine Strafanzeige vom November 2021 wegen fahrlässiger Tötung vorausgegangen, die im Zusammenhang mit einem Corona-Ausbruchsgeschehen durch das Rechtsamt der Stadt Mannheim gestellt wurde.

„Besonders emotional ist es für uns von allergrößter Bedeutung, von jedem Verdacht freigesprochen zu werden. Von der Strafanzeige gegen leitende Verantwortliche unseres Unternehmens haben wir im Spätherbst 2021 erst durch die Berichterstattung regionaler Medien über eine parlamentarische Anfrage im Landtag Baden-Württemberg Kenntnis erlangt. Von den Behörden der Stadt Mannheim selbst, wurden wir nicht informiert. Intern haben wir daraufhin sehr intensiv die gesamten Abläufe und Dokumentationen geprüft und ausgewertet, sowie Befragungen der Beteiligten durchgeführt. Es konnten jedoch keine Anhaltspunkte gefunden werden, die einen Anfangsverdacht auf Pflichtverletzung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestätigt hätten. Alle Unterlagen haben wir dann der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt und die Ermittlungen nach Kräften unterstützt“, so Kaspar Pfister, Gründer und Eigentümer der bundesweit tätigen BeneVit Gruppe.

Die Hygieneregeln seien im Haus eingehalten, Anwesenheitslisten, Testprotokolle und Pflegedokumentationen geführt und dem örtlichen Gesundheitsamt fristgerecht übermittelt worden. Dies bestätigen nun auch die erfolgten, intensiven Ermittlungen der Mannheimer Staatsanwaltschaft. Die BeneVit Gruppe hatte in allen Phasen der Corona-Pandemie, an allen 29 bundesweiten Standorten von Pflegeheimen, Tagespflegeeinrichtungen und Ambulanten Diensten, höhere Hygienestandards angesetzt, als dies die regionalen Verordnungen vorgeschrieben hätten. Diesem konsequenten Vorgehen sei sein Unternehmen bis heute treu geblieben, bestätigt der baden-württembergische Unternehmer Kaspar Pfister.

„Überschnell steht der Vorwurf einer fahrlässigen Tötung gegenüber uns anvertrauten alten Menschen im Raum, wie die Strafanzeige der Stadt Mannheim verdeutlicht. Dieser ist schnell ausgesprochen, hat aber weitreichende Konsequenzen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Altenpflege. So sehr mich Erkrankungen und Todesfälle im Zusammenhang mit Corona in unseren Häusern persönlich schmerzen, bin ich doch über das Ergebnis der Überprüfung durch die Staatsanwaltschaft sehr froh. Es konnten in der Sorgfaltspflicht des Betreibers keine Versäumnisse festgestellt werden, so übermittelte uns die Staatsanwaltschaft das Ergebnis der Untersuchungen.“, so Pfister abschließend.

Richtfest für BeneVit LebenPlus in Hettingen

Richtfest für BeneVit LebenPlus in Hettingen

Mit einem zünftigen Richtfest feierte BeneVit in Hettingen sein neues Haus für Senioren / In vier Hausgemeinschaften werden künftig 57 pflegebedürftige Menschen nach dem ambulanten Konzept betreut und versorgt / Für Hettingen ist der Neubau „Im Winkel“ ein wichtiger Bestandteil des Stadtentwicklungskonzeptes

Mössingen. Neun Monate nach der Grundsteinlegung feierte die BeneVit Gruppe am 10. Juni 2022 das Richtfest für das dreistöckige Gebäude im Gebiet „Im Winkel“ in Hettingen. Auf einer Grundstücksfläche von rund 4.251 qm entsteht ein modernes Gebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt 2.995 qm für 57 pflegebedürftige Menschen, die in vier Hausgemeinschaften zusammen leben werden, sowie drei barrierefreie Mietwohnungen im Dachgeschoss. Die Fertigstellung des Baus ist für Frühjahr 2023 geplant, die Investitionskosten betragen rund 8,2 Millionen Euro. „Wie derzeit überall, sind auch für dieses Bauprojekt die Kosten gestiegen, spürbar, aber für uns beherrschbar“, versicherte Bauherr Kaspar Pfister. „Die Begründungen sind vielfältig, aber im Prinzip doch immer die gleichen: Einmal ist es die Material- oder Rohstoffverknappung oder es gibt Lieferkettenprobleme, pandemiebedingt oder inzwischen zusätzlich kriegsbedingt.“

Das Haus erfüllt den hohen Effizeinsstandard KfW 40, ist mit hochwertiger Dämm- und Isoliertechnik und dreifach verglasten Fenstern ausgestattet. Neben einer Photovoltaik-Anlage wird zusätzlich eine Geothermie-Anlage mit Wärmepumpe zur Energiegewinnung und Ressourceneinsparung eingesetzt. An ihren Standorten setzt die BeneVit Gruppe auf Elektromobilität.

Die Planungen zu diesem Bau reichen bis ins Jahr 2017 zurück: Damals loteten Bürgermeisterin Dagmar Kuster und Kaspar Pfister, geschäftsführender Gesellschafter der BeneVit Gruppe erstmals die Möglichkeiten für die Errichtung einer Senioreneinrichtung aus, die den Wunsch der Hettinger Bürger nach alternativen Wohnmodellen für ältere Menschen berücksichtigen sollte.

Mit seiner Lage mitten in Ort und der besonderen Art des Zusammenlebens im Rahmen des stambulanten Konzepts, auch BeneVit Leben Plus genannt, wird das neue Haus diesen Wunsch erfüllen können: Im Rahmen eines stationären Settings in vier autarken Wohnungen für je 14 Bewohner werden pflegerische Leistungen ambulant erbracht und abgerechnet. Dabei kann die Pflege und Versorgung der Bewohner auf qualitativ hochwertigem Niveau noch individueller organisiert werden. Angehörige können z.B. hauswirtschaftliche Aufgaben oder Tätigkeiten der Grundpflege übernehmen und erhalten dafür Pflegegeld (vergleichbar mit der Angehörigenpflege zu Hause). Zusätzlich sind Plätze für Kurzzeitpflege und integrierte Tagespflege geplant.

Jede Wohnung hat einen eigenen zentral gelegenen Wohn-, Ess- sowie Kochbereich und ist mit einem Kaminofen im Wohnzimmer sowie großen, überdachten Balkonen bzw. Terrassen ausgestattet. Alles wird von Präsenzkräften gemeinsam mit den Bewohnern erledigt: Alltag als Therapie. Examinierte Pflegefachkräfte sichern die Qualität und sorgen mit Unterstützung durch ambulante Dienste für eine gute Pflege. Das Zusammenleben wie in einer WG unterstützt und wertschätzt die Individualität und die Eigenständigkeit jedes einzelnen Bewohners. Eine lebensbejahende, fröhliche Grundhaltung trägt diese Gemeinschaft. Das Erleben von Zuwendung, Fürsorge und Respekt ist verbunden mit Lebensfreude und Spaß, der wie von alleine entsteht, wenn man den Alltag mit seinen Mitbewohnern, den Mitarbeitern und Angehörigen zusammen gestaltet.

In seiner Ansprache zeigte sich BeneVit Chef hoch erfreut darüber, „dass hier nach vielen guten und konstruktiven Diskussionen und mit großem Konsens aller Beteiligten dieses Vorhaben entstehen kann. Die Gemeinderäte haben unser Konzept vor Ort in unserem Haus Rheinaue in Wyhl kennengelernt, einen ganzen Tag dort verbracht und sich dafür entschieden. Bei der Grundsteinlegung haben wir uns alle versprochen, das Konzept gemeinsam umzusetzen. Jetzt kommen wir allmählich auf die Zielgerade, werden uns voraussichtlich schon in einem Jahr hier zur Eröffnung wiedersehen. Aber noch immer fehlt die Verankerung des stambulanten Konzepts im Gesetz! Von Planungssicherheit und verlässlichen Grundlagen für Entscheidungen sind wir ebenso wie die Kommunen nach wie vor weit entfernt.“

Eröffnung „Wohnen im Quartier“ in Frickenhausen

Eröffnung „Wohnen im Quartier“ in Frickenhausen

„Wohnen im Quartier“ bedeutet für Senioren, alles aus einer Hand und mitten im Ort: 10 altersgerechte Wohnungen, Tagespflege, ambulanter Pflegedienst im Haus. Hoher energetischer Gebäudestandard mit eigener Strom- und Wärmeerzeugung.

An der Oberen Straße 2 in Frickenhausen, Landkreis Esslingen, ist mit der Eröffnung von „Wohnen im Quartier“ ein besonderes Konzept an den Start gegangen. Auf der Fläche des ehemaligen Gasthauses „Ochsen“, im Zentrum des Ortes, steht heute ein Gebäude, das Menschen auch im Alter den Verbleib im Ort ermöglicht. „Wir sind ein Familienunternehmen und wurden mit unserem offenen und geselligen Haus Steinach in der Gemeinde Frickenhausen gut aufgenommen“, freut sich Kaspar Pfister, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer von BeneVit. In direkter Nachbarschaft erweitert nun „Wohnen im Quartier“ das Angebot für ältere Menschen. „Alter braucht Leben, davon sind wir fest überzeugt, und auch in diesem Haus wollen wir in den Alltag der Menschen, die unsere Unterstützung in Anspruch nehmen, so viel Leben bringen wie nur möglich!“

Das dreistöckige Gebäude, mit einer Nutzfläche von 1.080 qm, bietet zehn altersgerechte, komfortabel und hochwertig ausgestattete Wohnungen, zwischen 65 bis 95 Quadratmeter groß, mit Balkonen oder Terrassen. Alle Abmessungen für Türen, Aufzug, im Treppenhaus und in den Laubengängen zu den Wohnungen sind rollator- und rollstuhlgerecht großzügig geplant. Im Haus integriert ist ein ambulanter Pflegedienst, der die Mieter versorgen kann, aber auch in Frickenhausen pflegebedürftige Menschen in ihrem eigenen Zuhause verlässlich unterstützt. Das Tagespflegeangebot Seniorentreff zum Ochsen soll sich mit verschiedenen Veranstaltungen schon bald zum Treffpunkt für Jung und Alt entwickeln. Den Auftakt machte schon eine Woche zuvor ein gut besuchter Informationsabend für interessierte Bürger. „Mit der Fertigstellung und Eröffnung des „Neuen Ochsen“ konnten wir eine wichtige Versorgungslücke im Bereich selbstbestimmtes Wohnen im Alter schließen. Ich bin überzeugt davon, dass das Gebäude als Leuchtturm für Projekte dieser Art Strahlkraft für unsere Gemeinde hat“, ist sich Frickenhausens Bürgermeister Simon Blessing sicher.

Der Bauherr, die Mössinger BeneVit Gruppe, die als Familienunternehmen in fünf Bundesländern 26 stationäre Pflegeeinrichtungen, jetzt sieben ambulante Dienste und vier Tagespflegen, dazu integrierte Tagespflegeplätze und alternative Wohnformen für Senioren anbietet, hat rund 4 Millionen Euro investiert. „Besonderen Wert haben wir auf einen hohen energetischen Standard des Neubaus gelegt, er soll die Nebenkosten dauerhaft niedrig halten“, betont Claudia Kanz, die bei BeneVit das Immobilienmanagement verantwortet. Erreicht wird dies mit eigener Stromerzeugung durch Photovoltaik, die Wärme wird über Erdsonden mit Wärmepumpe gewonnen, eine individuell regulierbare Fußbodenheizung sorgt in der kalten Jahreszeit für wohlige Wärme und senkt im Sommer die Raumtemperatur durch Kühlung.

BeneVit realisiert einmaliges Chorprojekt

BeneVit realisiert einmaliges Chorprojekt 

Gemeinsames Singen von Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern, Ehrenamtlichen  und allen, die mitmachen wollen. 

Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss, davon sind alle Mitarbeiter der BeneVit Gruppe überzeugt. Diesen Song von Udo Jürgens wollen sie gemeinsam singen, dazu tanzen und mit Instrumenten begleiten. So lautet das Ergebnis eines Mitarbeiter-Online-Votings, mit dem ein in Deutschland einzigartiges Chorprojekt an den Start ging – der 1. BeneVit-Chor.

Für das Abenteuer haben sich die Sangeswilligen einen ausgewiesenen Experten an die Seite geholt. Der Musiker, Dirigent und Musiklehrer Jens Illemann hat für Gesang, Instrumente und Tanz ein Erklärvideo und eine Karaokeversion produziert, um jeden in die Lage zu versetzen den Text zu singen und die Melodie zu spielen. Aus ihren bunten Beiträgen wird er später einen Videofilm schneiden, in dem ein großartiger Chor, begleitet von Instrumenten und Tanzeinlagen, Udo Jürgens altbekannte Hymne an das Altern ohne Konventionen voller Freude hinausschmettert in die Welt. Seit drei Wochen proben Mitarbeiter, Bewohner, Klienten und Kunden, deren Angehörige, Ehrenamtliche und alle Freunde von BeneVit an 29 Standorten in fünf Bundesländern – allein oder in Gruppen. Dazu haben sich bereits Interessierte zusammengefunden, bilden Teams und üben miteinander. Erste Making-ofs der Übungsrunden für den BeneVit-Chor kursieren schon in den sozialen Medien. 

„Viele werden sich fragen, warum wir ausgerechnet jetzt, kaum dass Corona ein Pause einlegt, ein so großes gemeinsames Projekt stemmen wollen“ meint BeneVit-Chef Kaspar Pfister, nennt aber sogleich auch den besten Grund, den es geben kann: „Gerade jetzt brauchen wir ein anderes Thema, positiv und lebensbejahend. Wir alle, die Mitarbeiter ebenso wie unsere Bewohner sehnen uns regelrecht nach einer solchen gemeinsamen Aktion. Singen, Instrumente zu spielen, zu tanzen ist gesund, weil es alle unsere Sinne fördert und glücklich macht. Es verbindet uns, bringt uns einander wieder näher. Es macht Spaß miteinander zu üben, und lässt uns einfach wieder mehr Leichtigkeit spüren. Wie sehr wir mit diesem Projekt ins Schwarze getroffen haben, konnten wir während der Kick-off-Zoom-Konferenz und dem Live-Online-Voting mit jeder Faser fühlen, da hat sich plötzlich eine große Energie entfaltet!“ 

Alter braucht Leben – das ist der Leitspruch des Pflegeheimbetreibers BeneVit. Kaspar Pfister hat darüber schon ein Buch geschrieben. „Als Arbeitgeber wünsche ich mir jedenfalls noch mehr Menschen in der Pflege, die wie meine Mitarbeiter davon überzeugt sind, dass das Leben auch weit jenseits der 66 noch lange nicht vorbei ist.“ Das Leben in den Hausgemeinschaften und Tagespflegen der BeneVit Gruppe ist jeden Tag anders, jeder Bewohner oder Tagesgast trägt dazu bei, was er kann, keiner muss, alles ist möglich. Dies gilt auch für alle anderen BeneVit-Kunden, egal ob sie ambulant betreut werden oder in unseren Wohnanlagen wohnen. „Feiern und Singen gehören bei uns aber definitiv dazu!“, erklärt Pfister. „Wenn wir jetzt Medienschaffende auch noch dafür begeistern können, unser Projekt über die nächsten Wochen bis zur Premiere unseres gemeinsamen Videos zu begleiten, dann wäre das die Krönung und eine besondere Wertschätzung für alle bei uns, die unter und über 66 Jahre alt sind! Melden Sie sich gerne!“ 

BeneVit zählt zu den besten Arbeitgebern und Ausbildern

BeneVit zählt zu den besten Arbeitgebern und Ausbildern

Die Benevit Gruppe belegt in zwei FOCUS Studien vordere Plätze / Mitarbeiter und Azubis profitieren vom BeneVit Hausgemeinschaftskonzept / BeneVit Chef Kaspar Pfister sieht aber durch generalistische Pflegeausbildung die Altenpflege massiv benachteiligt.

Gleich zwei Mal wurde in diesem Frühjahr die BeneVit Gruppe von der Redaktion FOCUS ausgezeichnet. Im FOCUS-Business-Ranking der 1.000 Top Arbeitgeber belegt BeneVit Platz 26 in der Kategorie Gesundheitswesen, Soziales und Pflege. Auch die Studie „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe“ ermittelte 1.000 führende Unternehmen: Hier setzte sich das Familienunternehmen aus Mössingen mit dem 1. Platz an die Spitze in der Kategorie Pflege- und Seniorenheime. Der Pflegeheimbetreiber beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist schon viele Jahre für seine fundierte und umfassende Ausbildung anerkannt, aktuell absolvieren 230 junge Menschen Ausbildungen als Pflegefachfrau, -fachmann und Hauswirtschaftsfachkraft.

Die Benevit Gruppe betreibt an 29 Standorten in fünf Bundesländern 26 Pflegeeinrichtungen überwiegend nach dem BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept, dazu noch Tagespflegen, ambulante Dienste, barrierefreie und betreute Wohnformen.  BeneVit Chef Kaspar Pfister ist davon überzeugt, „dass Mitarbeiter und Auszubildende ihre Arbeit und ihr Lernen in unseren autarken, am normalen Alltag orientierten  Wohngemeinschaften mit jeweils etwa 14 Bewohnen als besonders positiv erleben. Das spiegelt sich darin, dass die Teams häufig über Jahre hinweg fast unverändert bleiben. So können auch Auszubildende gut eingebunden und angeleitet mit ihren Aufgaben wachsen und sich zu hervorragenden Fachkräften entwickeln. Viele unserer Führungspositionen konnten wir schon intern besetzen, wir haben lauter fähige Nachwuchskräfte mit „BeneVit-Gen“, was bedeutet, dass sie lösungsorientiert, eigenverantwortlich und mit einer zugewandten, positiven Haltung arbeiten. Dafür besonders ausgezeichnet zu werden, das freut mich natürlich“.  

Zu den besten Ausbildern zu gehören, bekommt aber für Pfister eine bittere Note angesichts der generalistischen Berufsausbildung in der Altenpflege. Deren vermeintlichen Vorteile haben sich seiner Ansicht nach schon zwei Jahre nach der Einführung schlichtweg entzaubert: „Die Azubis sind ja kaum noch bei uns in den Pflegeheimen anzutreffen, da die Ausbildung in Krankenhäusern, Ambulanten Diensten, Psychiatrien und Berufsschulen einen Großteil der Ausbildungszeit in Anspruch nimmt. Das Selbstverständnis der Ausbildung wird dadurch ausschließlich auf den späteren Einsatz außerhalb der Pflege alter und hilfebedürftiger Menschen ausgerichtet. Die Altenhilfe spielt berufsfachlich und von der Haltung her keine große Rolle mehr“.

Erst im Jahr 2026 will die Politik die neuartige Ausbildung der Pflegeberufe und deren Auswirkungen für die Branche evaluieren. Der Gründer und Inhaber der BeneVit Gruppe fordert aber schon jetzt ein zügiges Nachjustieren der Inhalte und Modulzeiten. „Es ärgert mich zunehmend, dass bei allen Reformen und Neustrukturierungen immer die Unternehmen der Altenpflege das Nachsehen haben“.

Feierliche Grundsteinlegung in Reute für eine neue BeneVit Einrichtung

Feierliche Grundsteinlegung in Reute für eine neue BeneVit Einrichtung

Zur feierlichen Grundsteinlegung der neuen BeneVit Senioreneinrichtung in Reute haben der Bauherr Kaspar Pfister zusammen mit Reutes Bürgermeister Michael Schlegel eingeladen. Rund 100 Gäste kamen am sonnigen Nachmittag auf die weitläufige Baustelle, um die Grußworte aus Politik und Verwaltung zu hören und den Start eines ambitionierten Vorhabens miteinander zu feiern.

Grußworte überbrachten Alexander Schoch, MdL, Bündnis 90 / DIE GRÜNEN sowie Peter Weiß, CDU, MdB a.D. und Bundeswahlbeauftragter für Sozialversicherungswahlen, außerdem die Sozialdezernentin im Landratsamt Emmendingen, Dr. Ulrike Kleinknecht-Strähle und der stellvertretende Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein, Volker Przibilla. Es feierten auch alle mit, die direkt eingebunden waren in die Suche nach einem passenden Konzept der Altenhilfe für Reute: die Mitarbeiter im Rathaus, die Mitglieder des Gemeinderats und des Arbeitskreises Seniorenwohnen. Zusammen mit Bürgermeister Schlegel und Pflegeheimbetreiber Kaspar Pfister haben sie die Umsetzung des neuen Konzepts für die Gemeinde vorangetrieben. Entschieden haben sie sich für das Modellprojekt „stambulant“, das im Haus Rheinaue in Wyhl längst umsetzt, was man sich in Reute für die Zukunft wünscht.

Das „stambulante Konzept“ ist ein Arbeitstitel, der in Reute einen gefälligeren Namen bekommt: BeneVit LebenPlus. Im Rahmen eines stationären Settings in vier autarken Wohnungen für je 14 Bewohner werden pflegerische Leistungen ambulant erbracht und abgerechnet. Auf diese Weise sinkt der Eigenanteil der Leistungen gegenüber dem klassischen Pflegeheim-Modell um rund 900 Euro pro Monat und Bewohner. Dabei kann die Pflege und Versorgung der Bewohner auf qualitativ hochwertigem Niveau  noch individueller organisiert werden. Angehörige können z.B. hauswirtschaftliche Aufgaben oder Tätigkeiten der Grundpflege übernehmen und erhalten dafür Pflegegeld (vergleichbar mit der Angehörigenpflege zu Hause). Jede Wohnung hat einen eigenen zentral gelegenen Wohn-, Ess- sowie Kochbereich und ist mit einem Holzofen im Wohnzimmer sowie großen, überdachten Balkonen bzw. Terrassen ausgestattet.

Alter braucht Leben, so lautet das BeneVit-Motto, deshalb werden die alltäglichen Aufgaben von Präsenzkräften gemeinsam mit den Bewohnern erledigt. Examinierte Pflegefachkräfte sichern die Qualität und sorgen mit Unterstützung durch ambulante Dienste für eine gute Pflege. Das Zusammenleben wie in einer WG unterstützt und wertschätzt die Individualität und die Eigenständigkeit jedes einzelnen Bewohners. Eine lebensbejahende, fröhliche Grundhaltung trägt diese Gemeinschaft. Das Erleben von Zuwendung, Fürsorge und Respekt ist verbunden mit jeder Menge Lebensfreude und Spaß, der wie von alleine entsteht, wenn man den Alltag in der Wohnung, in der Hausgemeinschaft mit seinen Mitbewohnern und den Mitarbeitern zusammen gestaltet: Zusammen die Hasen versorgen, Holz für den Kaminofen reintragen, backen, Lieblingsgerichte kochen, bügeln, Socken stricken oder Pläne machen: für das Essen der nächsten zwei Wochen, den Einkauf, für Ausflüge und Aktivitäten.

Das Konzept unterscheidet sich somit deutlich von üblichen Pflegeheimen mit Zentralküche, Zentralwäscherei, Zentraleinkauf. Mit seiner Lage und dieser besonderen Art des Zusammenlebens öffnet sich das Haus und wird so ganz selbstverständlich Teil des Gemeindelebens. Das hob Alexander Schoch in seinem Grußwort besonders hervor: „Ich freue mich, dass man sich in Reute entschieden hat, das Projekt BeneVit LebenPlus zum Teil der neuen Ortsmitte zu machen. Die Seniorinnen und Senioren, die Unterstützung im Alltag bis hin zur Pflege benötigen, gehören genau da hin: in die Mitte des Ortes, in die Mitte der Gesellschaft. Sie haben damit die Möglichkeit, in ihrer Heimatgemeinde und in den gewohnten sozialen Strukturen, nahe bei Freunden und Familie alt werden zu können.“

Wie umfangreich die Bemühungen aller bis zur heutigen Grundsteinlegung gewesen waren, fasste der ehemalige Bundestagabgeordnete Weiß in seinem Grußwort so zusammen: „Viele Jahre schon ringen wir gemeinsam für die gesetzliche Verankerung des von BeneVit entwickelten stambulanten Konzepts. Nach einer Modellphase von über fünf Jahren und einer so eindeutigen überparteilichen Einigkeit muss endlich der Schritt getan werden, der für die Pflegebedürftigen und die Beschäftigten in der Pflege eine große Wende bedeutet. Gerade beweisen wir Deutschen uns und der ganzen Welt, das wir Kehrtwende und Paradigmenwechsel können, das muss jetzt auch für „stambulant“ gehen.“

Auch für Michael Schlegel gab es diesbezüglich keine zwei Meinungen: Der Bürgermeister der Gemeinde Reute ist „davon überzeugt, dass Reute ein Leuchtturmprojekt bekommt und das BeneVit Haus mit seinem „stambulanten“ Konzept ein zentraler Baustein unseres Dorfentwicklungskonzeptes ist.“ Er dankte dem Arbeitskreis für Seniorenwohnen, dessen Mitglieder sich dafür so stark gemacht hatten.

Volker Przibilla sah bestätigt, dass alle dasselbe Ziel verfolgen: „Die AOK Baden-Württemberg hat ein Versprechen abgegeben, welches wir GESUNDNAH nennen. Damit meinen wir zum einen natürlich die räumliche Nähe – wir wollen da sein, wo man uns braucht – wir meinen aber auch in ganz besonderem Maß die emotionale Nähe. Hier sehe ich Parallelen zum BeneVit LebenPlus Haus. Ich bin davon überzeugt, dass hier etwas entsteht, das die Gemeinde bereichern wird, etwas, was auch in den Nachbargemeinden und weit über die Gemarkungsgrenzen hinweg Beachtung finden wird.“

In seinem Dank an alle Beteiligten schätzte sich der Bauherr Kaspar Pfister sehr glücklich über die breite Allianz der Befürworter: „Seit Jahren bemühen wir uns um eine Aufnahme im Gesetz als Regelleistung, und mit „wir“ meine ich alle Beteiligten. Noch im Herbst haben sich 23 Bürgermeister aus Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland in einer gemeinsamen Initiative an Bundes- und Landespolitik gewandt und die Verankerung des „stambulanten Konzeptes“ im Gesetz als Rechtsgrundlage eingefordert. Die Pflegekassen, allen voran die AOK, sehen eine Zukunft für das stambulante Konzept, das grüne Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg unter der Leitung von Minister Lucha befürwortet es ebenso wie der bayerische Gesundheitsminister Holetschek – unterstützt durch einstimmigen Landtagsbeschluss. Die pflegepolitischen Sprecher der SPD und der CDU/CSU haben sich zu stambulant bekannt, ebenfalls der ehemalige Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus. Die Abgeordneten Dr. Fechner, Yannick Burry und Alexander Schoch kämpfen dafür genauso wie Peter Weiß und Frau Dr. Kleinknecht-Strähle. Das gibt mir, das gibt uns allen Hoffnung und Zuversicht, dass wir bald eine gesetzliche Grundlage für diese neue Mischform in der Altenhilfe haben werden.“

Eine gemeinsam unterzeichnete Urkunde wurde zusammen mit der Menschenrechts-Charta, Euromünzen, einer Ausgabe des 2020 erschienen Buchs „Wer gebraucht wird, lebt länger“ von Kaspar Pfister sowie einer aktuellen Tageszeitung in einer Zeitkapsel in das Fundament des neuen Gebäudes eingemauert. Gefeiert wurde das Bündnis beim anschließenden Umtrunk mit einem zünftigen Imbiss.